Der Thomas-Müntzer-Weg in Allstedt

Ein Rundgang zu den Wirkungsstätten des Reformators
von Anke Weisbrich

Kurz vor Ostern 1523 trat Thomas Müntzer die Pfarrstelle an der Neustädter St. Johanniskirche in Allstedt an. Allstedt war eine kleine Ackerbürgerstadt mit rund 700 Einwohnern und das Zentrum des Amtes Allstedt, einer kursächsischen Enklave mit 2500 Bewohnern.

Nach dem Scheitern der Gründung einer auserwählten Christengemeinschaft in Zwickau begann Müntzer nun hier mit dem Aufbau einer reformerischen Gemeinde. Schnell fanden sich außerordentlich viele Interessierte, die dem Gottesdienst beiwohnten, und auch der Pfarrer der St. Wigbertikirche ließ sich begeistern von Müntzers Reformen. Als sich Widerstand und Repressalien von Seiten der Obrigkeit gegen Anhänger seiner Ideen zu richten begannen, versuchte Müntzer, die sächsischen Fürsten für den Schutz der Gemeinde zu gewinnen. Am 13. Juli 1524 hielt er dazu auf Burg Allstedt seine berühmte Fürstenpredigt. Wenige Tage später wurde im Ratskeller des Allstedter Rathauses ein Schutz- und Trutzbündnis, der Allstedter Bund, geschlossen.

In Allstedt kann man nun anhand eines ausgeschilderten Rundganges diese vier wichtigen Stationen aus Thomas Müntzers Leben und Wirken nachvollziehen. Hinweistafeln in der Stadt erklären die Stationen. Ein Faltblatt begleitet den interessierten Besucher auf dem „Allstedter Thomas-Müntzer-Weg“ durch die Stadt und erläutert die damaligen Geschehnisse an den authentischen Wirkungsstätten des Reformators.

Ein Besuch der 2014 neu konzipierten Ausstellung zu Müntzers Wirken in Allstedt im Museum von Burg & Schloss Allstedt rundet den Besuch der Stadt ab.

Das Faltblatt zum Herunterladen und Ausdrucken finden Sie hier [PDF, 928 kB].